SCHWIMMVEREIN WIKING KIEL  von 1939 e.V.

05.-16.08.2015 - FINA Masters WM in Kazan, Russland

FINA Masters Weltmeisterschaftin Kazan, Russland
Name                   Jg.   AK   Wk.   Pl. Zeit  
Krause, Jana           1986  25   50 R   8  0:37,63
Krause, Jana           1986  25   50 F  21  0:32,86
Krause, Jana           1986  25   50 S  19  0:36,34
Krause, Jana           1986  25  100 R  12  1:22,60
Willemsen, Anita Maria 1960  55  100 F  13  1:20,56
Willemsen, Anita Maria 1960  55  100 B  10  1:42,05
Willemsen, Anita Maria 1960  55   50 F  12  0:35,56
Willemsen, Anita Maria 1960  55   50 B   8  0:44,53
Willemsen, Anita Maria 1960  55  200 B  10  3:52,85

 
Zwei Wikingerinnen mit guten Plazierungen bei der Masters-Weltmeister- schaft ...

Jana Krause und Anita Maria Willemsen schafften es beide bis unter die ersten acht und konnten dafür die pracht- vollen Ehrenmedaillen mit nach Hause bringen (rechts).

Es folgt ein Bericht von Anita über ihr persön- liches, beeindruckendes Erlebnis in Kazan:

 
Ich bin glücklich darüber, dass ich in Kazan an den "16th Fina world masters championships" teilnehmen durfte. Seit diesem Jahr finden die Masters WM immer im Anschluss der Fina championships statt. Eine wertvolle Verbesserung der Master WM, die sehr zu begrüßen ist.

Nach anfänglich doch kleinen Hürden der Online Akkreditierung, bei der jederzeit sehr freundliche Hilfe und Aufmunterung seitens der Fina kam, war das Visa der russischen Botschaft schnell erteilt. Ich bin sehr froh, dass ich in Russland/Tartastan, durch meinen sportlichen Einsatz ein Teil eines nicht zu toppenden Schwimm-Events war.

Als ich in Moskau vom Internationalen auf den Nationalen Flughafen aus- und einchecken musste, bekam ich kurzzeitig Gänsehaut. Denn nach der Zollkontrolle stand eine große Werbetafel mit einem Wegweiser : Welcome to Kazan : FINA WORLD MASTERS CHAMPIONSCHIPS. Mir war die Größe des Wettkampfes, weder in Australien noch in Riccione und schon gar nicht in Göteborg, so bewusst gewesen.

Ich brauchte keine Angst zu haben, im kyrillischen Buchstabenwirrwarr auf diesem gigantisch großen Flughafen, mein Gate nicht zu finden. Denn die Plakate der Fina waren allgegenwärtig. Meine Vorfreude stieg noch mehr. Ich flog nur bewusst Inlandsflugunternehmen und war positiv überrascht, welch ein guter Service mich erwartete.

In Kazan landete ich um 21.30 h und ab da wurde ich nur noch auf Händen getragen. Eine Schar von jungen Volunteeren begrüßte alle gelandeten Teilnehmer/innen. Sie nahmen uns das Gepäck ab und wir wurden mit Kleinbussen zum Sportforum der Uni gefahren. Dort bekamen wir einen persönlichen Volunteer, der uns begleitete, bis wir unsere Akkreditierungskarte ausgehändigt bekamen und Rubel gewechselt hatten. Unter uns, sollte ich auch Sport im nächsten Leben studieren wollen, so wäre Kazan mein Wahl-Studienort! Dann fuhren uns bestellte Taxen oder Shuttlebusse in die Unterkünfte.

Wir Schwimmer/innen starteten im Aquatics Palace, einer Schwimmhalle mit zwei 50m x 25m Becken und einem Sprungturmbecken. Unglaublich gute Bedingungen, man konnte sich jederzeit ein- und ausschwimmen. Es standen kleine Container mit Wasserflaschen in der Halle, welches für uns kostenfrei war. Auch in der Halle wurde der Ablauf durch eine wimmelnde Schar von sehr gut Englisch sprechenden Volunteeren betreut. Wie es im Schwimmsport ist, waren auch Verzögerungen nicht zuletzt durch liebevoll durchgeführte Siegerehrungen an der Tagesordnung.

In den nächsten Tagen hatte ich 5 Starts (s. Tabelle). Bei den Masters WM gibt es eine Medaille bis zum Platz 10. Natürlich sind die ersten drei Gold, Silber und Bronze. Es gab ehrenvolle Medaillen für die Plätze 4 -10. Es ist auch das erste Mal, dass ich überhaupt auf einer WM Medaillen erschwommen habe und das gleich 3 Mal. Ich war sehr erstaunt und erfreut darüber.

Ich bin erst mit 13 Jahren zum Schwimmsport im Rheinland gekommen. Zu der Zeit schwamm ich meinem ersten Wettkampf 100m Brust 1:41,04 . Ich wundere mich selber, dass ich 42 Jahre später fast diese Grundgeschwindigkeit erhalten habe. Mit 16- 17 Jahren träumte ich in meiner damaligen 4 x 100m Staffel auf den West-Deutschen Meisterschaften in Bonn zur Europameisterschaft zu gelangen. Ich trainierte damals für dieses Ziel 5 mal die Woche je 2-3 Std. am Tag. Die Zeiten waren gut, aber es kam nicht dazu. Doch die Liebe zum Wasser blieb. Mit 22 schwamm ich in Flensburg auch bei den Synchronschwimmerinnen.

Heute bin ich dankbar, dass ich mit 55 an einer solchen perfekt und liebevollen WM teilnehmen durfte. In der Weltsportstadt Kazan konnten wir uns alle nur wohlfühlen. Selbst in den Linienbussen oder auf kleinen Märkten hatten wir Schwimmer/innen immer offene Worte mit den sehr sehr gastfreundlichen Einheimischen. Zeit für Sightseeing blieb natürlich auch und am letzten Abend fand ein großes Popkonzert mit Feuerwerk den Abschluss. Mich hat das Event in Kazan so beflügelt, dass mir jetzt erst bewusst ist, dass es schon etwas Außergewöhnliches sein muss, im Wasser zu Hause zu sein.

Anita

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